Seminare, Coaching,
meditatives Bogenschießen
im Kloster

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Newsletter 2019-08

Guten Tag, liebe Leserin, lieber Leser!

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Der August geht langsam dem Ende entgegen, der aktuelle Newsletter kommt. Seit der letzten Ausgabe gibt es eine neue Struktur. Ich freue mich sehr über die vielen Rückmeldungen, die ausnahmslos positiv waren. Für mich ein Zeichen, diese neue Gestaltung beizubehalten. Es wird also weiterhin einen Rückblick geben und eine Vorschau, außerdem jeweils eine Information Aus dem Kloster und eine Rubrik Über den Tellerrand, in der ich jeweils kurz über ein Thema berichten möchte, das mich – ganz subjektiv ;-) – beschäftigt. Abschließend dann noch Auf ein Wort. Für Anmerkungen und konstruktive Kritik bin ich weiterhin offen und dankbar.

Rückblick: vom 29.07. bis zum 02.08. fand ein sehr schönes und intensives Seminar „Abschied – Umbruch – Neubeginn“ im Exerzitienhaus St. Bonifatius in Winterberg-Elkeringhausen statt. Das fünftägige „Format“ in Elkeringhausen ermöglicht immer wieder ein tiefgehendes Miteinander, inhaltlich und zwischenmenschlich. Im Oktober (21.-25.10.2019) findet dort ein fünftägiges Seminar „Zielgerichtet handeln“ statt – aber das gehört ja eher in die Vorschau ;–) In der Zeit der Seminare im Kloster St. Josef in Neumarkt in der Oberpfalz und in der Benediktinerabtei Maria Laach hat es immer geregnet – außer während unserer Kurszeiten. Da hatten wir insbesondere in Neumarkt weiß-blauen Himmel, typisch bayerisch eben :–) Das Seminar im Kloster St. Maria in Esthal war – bei allem Schönen – von etwas Wehmut geprägt, da weiterhin davon ausgegangen werden muss, dass zum 31.12.2019 die Schließung des Klosters erfolgt. Trotzdem geben alle, denen das Haus am Herzen liegt, die Hoffnung auf ein Wunder nicht auf.

Vorschau: für September gibt es jeweils noch einige wenige freie Plätze im Kloster Maria Hilf in Bühl (03.-05.09.2019) und im Kloster St. Maria in Esthal (06.-08.09.2019). Für Esthal ist es ggf. der letzte Termin (s. o.) – abgesehen von einem eintägigen Intensiv-Workshop am Montag, 07.10.2019. Auch im St. Bonifatiuskloster in Hünfeld ist die Teilnahme noch möglich (20.-22.09.2019). Ich wiederhole mich gerne, wenn ich sage, dass ich mich besonders auf das Seminar in der Benediktinerabtei Kornelimünster freue (24.-26.09.2019). Kornelimünster ist mein Oblationskloster, dem ich dementsprechend besonders verbunden bin – und es ist der erste Kurs dort seit mehreren Jahren. Aufgrund der positiven Nachfrage haben Abt Friedhelm und ich die Teilnahmekapazitäten jetzt nochmal etwas angehoben. Anmeldungen sind also auch dort noch möglich :–)

Ich möchte auch nochmal auf die Häuser hinweisen, die im nächsten Jahr neu im Programm sind: Kloster Bronnbach / Wertheim, Kloster Bad Wimpfen und das Zinsterzienserinnenkloster St. Marien zu Helfta in Sachsen-Anhalt.

Aus dem Kloster:
Eva Bernarding für die Zeitschrift „Klosterwelten“

<„In einer Zeit rastloser Betriebsamkeit empfinden viele Menschen Klöster als Oasen der Ruhe. Die klösterliche Abgeschiedenheit ermöglicht es, der Seele Zeit zu lassen, zu sich selbst zurückzukehren.“

Mit diesen Sätzen wirbt die Benedikterabtei Maria Laach für eine Auszeit im Kloster. Für mich klingt das verlockend, denn ich erwische mich oft dabei, im alltäglichen Trubel von einem Termin zum nächsten zu laufen und mit der Planung immer schon ein paar Tage voraus zu sein. Also: Auf nach Maria Laach!

Es geht vorbei an grünen Feldern, durch enge Straßen und über holprigen Asphalt. Unweit des Ortes Mendig in der Eifel, direkt am Laacher See gelegen, ist es: das mittelalterliche Kloster Maria Laach, gegründet 1063. Ein kurzer Blick auf mein Handy verrät, dass es mit dem Empfang hier mau aussieht. Gut so, denn ich habe mir vorgenommen, auf Internet und Kontakte nach außen zu verzichten.

Bevor ich an der Klosterpforte ankomme, um einzuchecken, stehe ich vor der mächtigen Abtei, die direkt neben der Pforte thront. Fasziniert betrachte ich die sechstürmige Klosterkirche, die alles überragt. Das Gotteshaus mit der braun-gelben Steinfassade und den dunkelgrauen Turmziegeln ist das Herzstück der Klosteranlage und gilt als eines der schönsten und besterhaltenen romanischen Baudenkmäler Deutschlands. Hier versammeln sich Mönche und Gäste zu den festgesetzten Gebetszeiten.

An der Klosterpforte angekommen, stehe ich vor einer verschlossenen gusseisernen Tür. Als Gast muss ich klingeln und warten, ehe ein kleines Seitenfenster geöffnet wird, durch das ich mich anmelde. Pater Viktor, einer der zuständigen Gastpatres, begrüßt mich herzlich. Der Benediktinermönch mit der auffälligen orangefarbenen Brille und dem schwarzen Habit gibt mir eine persönliche kleine Führung durch die wichtigsten Räume. Der Gang von Pater Viktor ist langsam und bedächtig. Im Kloster scheint wirklich alles etwas ruhiger zuzugehen. Das Beste: Pater Viktor gibt mir das Gefühl, hier willkommen zu sein. Diese Gastfreundschaft gehört unter anderem auch zu den Regeln des heiligen Benedikt, nach denen die Mönche hier leben.

Auf mein Zimmer für die nächsten drei Tage bin ich gespannt. Es ist spärlich eingerichtet, aber gemütlich. Es gibt lediglich ein Bett, einen Schrank und einen Schreibtisch. Der Ausblick auf die Abtei versöhnt, und ich habe ein eigenes Bad auf dem Zimmer.

Zeit für die erste Entdeckungstour: In Maria Laach gibt es viele eigene Klosterbetriebe, denn die Regel, nach denen die Benediktiner leben, lautet: ora et labora, bete und arbeite. Nahezu alle Betriebe können von den Besuchern besichtigt werden. Da ist die Klostergärtnerei, in der neben einer riesigen Pflanzenauswahl auch ein großer Teil der Obsternte aus dem klostereigenen Obstgarten verkauft wird. Dazu die Buchhandlung und die Klostergaststätte, die vor allem regionale Gerichte anbietet. Gleich gegenüber, neben der Kunstschmiede und der Bildhauerwerkstatt, der kleine Park, in dem unzählige Skulpturen ausgestellt sind. Hier kann man entlangschlendern oder sich auf eine Parkbank setzen und dem Plätschern des Brunnens zuhören. Das genieße ich.

17.30 Uhr: Jetzt geht’s zur Vesper, dem liturgischen Abendgebet der Mönche. Die Ordensleute sitzen in einem durch einen niedrigen Zaun getrennten Bereich im vorderen Teil der Abtei, während die Besucher sich im hinteren Teil sammeln. Für Benediktiner hat der gemeinsam gefeierte Gottesdienst Vorrang vor jeder anderen Tätigkeit. Er bestimmt den Rhythmus des Tages. Ich lausche dem Gesang der Benediktiner, der die gesamte Kirche erfüllt, tue es den Mönchen gleich und bete für mich. Neben der Vesper um halb sechs abends, gibt es noch vier weitere Gebetszeiten: die Morgenhore um 5.30 Uhr, das Konventamt um 7.30 Uhr, die Tageshore um 11.45 und die Komplet um 19.45 Uhr. Zu der Morgenhore um 5.30 Uhr gleich mehr …

So wie die Gebetszeiten werden auch die Essenszeiten streng eingehalten. Ich muss pünktlich sein, denn Pater Viktor eröffnet die Mahlzeit jeweils mit einem kurzen Tischgebet. Die Auswahl am Buffet ist überschaubar. Es gibt Brot und verschiedene Aufschnitte. Dazu eine warme Mahlzeit. Ich finde, dass die Auswahl zu der klösterlichen Umgebung passt. Ein üppiges Buffet fände ich eher unpassend, und satt werde ich auch so. Was mich erstaunt: Während sonst im Kloster alles eher langsam und ruhig angegangen wird, muss ich mich beim Essen beeilen. Denn nach etwa einer halben Stunde läutet Pater Viktor ein Glöckchen und schließt die Mahlzeit wieder mit einem Gebet. Danach wird das Essen sofort abgeräumt. An dieser Stelle merke ich, dass man sich als Gast dem klösterlichen Tagesablauf fügen soll, was ich aber vollkommen in Ordnung finde.

Am nächsten Morgen erwische ich mich dabei, dass ich doch ein wenig über den Klosterablauf schimpfe. Denn bereits um 5 Uhr weckt mich das Glockengeläut der Abtei. Etwas verschlafen mache ich mich auf den Weg zur Morgenhore. Die Teilnahme am Gebet ist zwar kein Muss, aber ich will das Klosterleben in all seinen Facetten miterleben. Ich genieße diesen besonderen Beginn des Tages, bin aber froh, nicht wie die Mönche jeden Morgen so früh in der Kirche sein zu müssen. Die Zeit zwischen den Gebetszeiten nutze ich für ausgiebige Spaziergänge über das Klostergelände und zum Laacher See sowie zum Lesen. Die Führungen durch die historische Bibliothek aus dem 19. Jahrhundert sind leider weit im Voraus ausgebucht. Es ist in den Klöstern uralte Tradition, dass man Bücher geschrieben, gebunden und aufbewahrt hat. Daher ist auch im Buchbindekurs kein Platz mehr für mich frei. Allerdings kann ich am Kurs „Meditatives Bogenschießen“ teilnehmen. Dort liegt der Fokus, so wie in den meisten angebotenen Kursen hier, vor allem auf der Meditation, auf dem Zur-Ruhe-kommen. Es geht nicht darum, ein bestimmtes Ziel zu erreichen oder sich mit den Leistungen der anderen zu messen. Vielmehr lernt man, so wieder zu sich zu finden, sich nur auf eine Sache zu konzentrieren und alles andere abzuschalten. Unter anderem deshalb verspüre ich, anders als erwartet, gar keinen Drang, im Internet zu surfen oder meinen Bekannten Nachrichten zu schreiben.

Nach drei Tagen Klosterleben fühle ich mich erholt, trotz des frühen Aufstehens. Ich habe viel nachgedacht, war lange in der Natur unterwegs und bin zur Ruhe gekommen.> Eva Bernarding für die Zeitschrift „Klosterwelten“

Über den Tellerrand:
Auf der Homepage der Benediktinerinnen-Abtei Varensell las ich kürzlich folgendes: „Zur Bewahrung der Schöpfung – und wunderschön! Im Klostergarten haben wir die derzeit ungenutzten Flächen mit großen Wildacker-Wiesen eingesät: Ihre Pflanzenvielfalt und Blütenpracht ist ein Paradies für Insekten und zahlreiche Schmetterlinge. Seit Wochen erfreut uns die Fülle an wechselnden Farben und Formen und Tieren darin.“

Während meines Aufenthaltes im Exerzitienhaus St. Bonifatius in Winterberg-Elkeringhausen durfte ich mit Freude feststellen, dass eine große Wiesenfläche, die im vergangenen Jahr immer „schön“ gemäht war, über und über bewachsen ist mit Blumen und sonstigen Pflanzen, die vielen Tieren Lebensraum bieten und das Auge und die Seele erfreuen.

Und bei einem Gang durch Worms war ich sehr angetan von der Gestaltung vieler Flächen im öffentlichen Raum, die durch Ihre vielfältige Bepflanzung die Lebensqualität von Menschen und Tieren in hohem Maße steigern.

In Zeiten, in denen wir vor dem Sterben von Arten und der Veränderung des Klimas die Augen nicht verschließen dürfen, sollten wir uns alle fragen, welchen Beitrag wir persönlich in unserem direkten Umfeld leisten können. Und da haben wir mehr Möglichkeiten, als wir oft denken. Wir dürfen nicht immer nur auf „die da oben“ oder auf „die anderen“ warten. Wir können beginnen und entscheiden, welche Lebensräume wir schaffen.

Vor-“garten” in Dortmund :-(

Fußweg am Lutherring in Worms :-)

Auf ein Wort:

Bild und Text: Pater Albert Altenähr OSB, Benediktinerabtei Kornelimünster, Aachen

Damit wünsche ich allen eine gute und gesegnete Zeit und freue mich auf ein Wiedersehen oder persönliches Kennenlernen bei einer meiner kommenden Veranstaltungen.

Herzliche Grüße,
Martin Scholz